Aktivboxen – Infos & KnowHow

Aktivboxen, auch Monitore genannt, sind kompakte Lautsprecher mit integriertem Verstärker, die sich für vielfältige Zwecke im privaten aber auch im professionellen Bereich einsetzen lassen. Dieser Ratgeber beschreibt sowohl ihre Eigenschaften und Vorteile, als auch worauf es zu achten gilt, beim Kauf und Einsatz von Aktivboxen.

Einsatzbereiche von Aktivboxen

Klassischer Einsatz für Aktivboxen ist für den Privatanwender der PC-Lautsprecher: Zwar haben z.B. Notebooks meist fest eingebaute Lautsprecher, jedoch sind diese meist sehr „schwach auf der Brust“. Der Klang ist oft sehr mager. Da der Computer keinen eingebauten leistungsstarken Verstärker hat, so dass man Lautsprecher direkt anschließen könnte, sind Aktivboxen das Mittel der Wahl. Mit dem eingebauten Verstärker, sorgen diese je nach Ausführung für teils voluminösen Klang mit satten Bässen und deutlichen sowie unverzerrten Höhen. Genauso gut geeignet sind Aktivboxen für portable CD-Player, MP3-Player oder Smartphones.

Prädestiniert sind Aktivboxen zudem auch für Bühnen- und Studioeinsätze. Dadurch lassen sich nicht nur externe Verstärker einsparen, vielmehr entfällt auch die Kabelverbindung zwischen Verstärker und Box. Diese Verbindung kann sonst bei Wegstrecken von mehr als 10 Metern zu Einstreuungen von Störsignalen, sowie zu Klangverfälschungen führen. Mit Aktivboxen wird das Problem umgangen, weil die einzige Signalleitung mittels XLR-Verbindung zwischen Mischpult und der Box besteht. Vor allem im Live-Bereich wird dadurch über längere Strecken eine verlustfreie Übertragung ermöglicht. Allerdings muss beim Aufbau der Boxen auf eine nah erreichbare Stromversorgung geachtet werden.

Aktiv- und Passivboxen – Die Kernunterschiede kompakt

In Aktivlautsprechern ist sowohl der Verstärker als auch die elektronische aktive Frequenzweiche integriert. Zudem passiert das Signal erst die Frequenzweiche und wird dann zum Verstärker weitergeleitet. Gegensätzlich verhält sich der Passivlautsprecher, dessen Verstärkung von externer Quelle stammt. Hier gelangt das Signal zuerst durch den Verstärker, und dann durch die passive Frequenzweiche. Eine passive Frequenzweiche muss aufgrund der Verschaltung, starke Signale mittels massiven Widerständen und Kondensatoren abfangen, das die klangliche Präzision mindert.

Aufbau und Funktionsprinzip einer Aktivbox

Wird ein Audiosignal an eine Aktivbox durchgeleitet, ist die Eingangsspannung so gering, dass dem Signal kaum Widerstände entgegengesetzt werden müssen, um es nahezu ungehindert in verschiedene Frequenzbänder aufteilen zu können. Die als Frequenzweiche bezeichnete Schaltung, dient der Verteilung der Frequenzen in Hoch-, und Tieftöne, (bei 2-Wege Lautsprechern) oder in Hoch-, Mittel- und Tieftöne (bei hochwertigen 3-Wege-Lautsprechern). Sie kann damit Schwächen des Lautsprecherchassis durch die direkte Verknüpfung zum Verstärker deutlich besser kontrollieren und linearisieren, um einen ausgeglichenen Frequenzgang zu erzeugen. Auch Unzulänglichkeiten mit der Phase lassen sich kompensieren, die bei mehreren Chassis stets zu erwarten sind. Ferner dient die Filterschaltung dem Schutz vor Beschädigungen, damit beispielsweise keine tiefen Frequenzen zum Hochtöner durchgeleitet werden, für die ein Hochtöner baulich nicht geeignet ist. Erst nach der Frequenzaufteilung wird das Signal dem Verstärker zugeführt und anschließend an den jeweiligen Lautsprecher weitergeleitet, um ein klanglich optimales Signal zu erhalten. Die Frequenzweiche ist somit für die Soundqualität von großer Bedeutung.

Größenunterschiede

Je nach Verwendungszweck, gibt es Aktivboxen in verschiedenen Größen bzw. Zollgrößen.

Bei Aktivboxen im PC-Bereich ist die Palette besonders groß und reicht von einfachen, kleinen Stereo-Boxen bis hin zu entsprechend dimensionierten Multimedia Box-Sets oft mit Subwoofer und/oder besonderen Eigenschaften wie z.B. Anschlussmöglichkeiten für Smartphones usw. Für jeden Einsatz von einfachen Office-Anwendungen (z.B. Sprachwiedergabe im Chat) bis hin zu Gaming und Film werden sich passende Aktivboxen finden.

Für Sprach- und Musikwiedergabe im kleinen Homerecordingstudio, sind 6 bis 8-Zoll Monitore bei eingeschränkter Basswiedergabe üblich. Für kleine Veranstaltungen sind 10 Zoll PA-Aktivmonitore sinnvoll, für große Club-Anlagen werden 12 bis 15 Zoll Boxen mit zusätzlichen Subwoofern für druckvolle Bässe benötigt. Um ganze Hallen zu beschallen, werden 15 bis 18 Zollgrößen eingesetzt.

Vor- und Nachteile von Aktivboxen

Vorteile:

  • Optimale Soundqualität aufgrund der Frequenzweichen-Schaltung in der Bauweise
  • kein zusätzlicher Verstärker erforderlich
  • kein Lautsprecherkabel erforderlich
  • insgesamt geringere Anschaffungskosten als ein Passivmonitor zusammen mit einem Verstärker
  • Platzersparnis beim Transport, aufgrund des nicht vorhandenen Verstärkers

Nachteile:

  • Stromversorgung muss in Boxennähe gegeben sein
  • im Falle eines Defektes, betrifft dies den ganzen Lautsprecher und nicht nur den Verstärker
  • höheres Gewicht im Vergleich zu Passivboxen

Anschlüsse und Anschlussreihenfolge

Lautsprecher verfügen in der Regel über XLR, Klinken oder Cinch-Anschlüsse. Die Anschlussart wird jedoch stark bestimmt durch den Einsatz.

Einsatz im Profi- und Studiobereich

Im Profibereich sollte stets der XLR-Anschluss gewählt werden, nicht zuletzt um eine verlustfreie, symmetrische Verbindung zu ermöglichen. Wichtig in diesem Segment: Bevor man Lautsprecher einschaltet, ist es wichtig, dass die gesamte Verkabelung schon vorgenommen wurde und dass die Lautstärke am Audio-Interface oder am Mischpult gänzlich heruntergefahren wurde. Andernfalls könnte durch das Einschalten ein knallartiger Impuls entstehen, der bei hoher Lautstärke nicht nur das Gehör sondern auch die Box beschädigt.

Einsatz im Privat- bzw. Verbraucherbereich

Hierbei werden die Aktivboxen meist über ein 3,5 mm Audiokabel (besser bekannt als Klinkenstecker) angeschlossen. Der Vorteil liegt auf der Hand: Diese Anschlussart ist damit kompatibel mit praktisch jedem Audio-Abspielgerät wie CD-Player, Handy, MP3-Player. Dabei wird der Kopfhörerausgang genutzt und ermöglicht ein sehr unkomplizierten Anschluss der Aktivboxen.
Möglich ist auch der Anschluss über Cinch-Stecker, der sich jedoch ohne Probleme mit einem entsprechenden Adapter auch auf einen Klinkenstecker umwandeln lässt.

Genereller Tipp:
Die Anzahl an Aktivboxen auf dem Markt ist sehr groß, doch auch die Bedürfnisse sind bei jedem Anwender unterschiedlich. Ehe man sich zum Kauf von Aktivmonitoren entschließt, ist eine umfassende Information im Vorfeld notwendig, um im Anschluss die gewünschten Monitore für sich zu entdecken und somit einen Fehlkauf zu vermeiden.